… werden immer dreister, und wo gerade noch ein Fahrrad war, ist plötzlich Nichts. Aber Zhao Huasen ist ihnen auf der Spur.
[Ignant hat’s gefunden.]
[Peter]
… werden immer dreister, und wo gerade noch ein Fahrrad war, ist plötzlich Nichts. Aber Zhao Huasen ist ihnen auf der Spur.
[Ignant hat’s gefunden.]
[Peter]
[Pilgererbild von ThemaTisch unter CC-Lizenz CC BY 2.0]
Die Idee ist so einfach wie sinnlos: der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten hat jüngst einen Pilgerweg für Atheisten eröffnet, wie das Nachrichtenmagazin Dummerang berichtet. Der Clou: “Wenn man am Ziel ankommt ist dort nichts.” Wir sind begeistert.
[Peter]
“»Und fügt hinzu«, insistierte Saint-Savin höhnisch, »wenn die Welt endlich wäre und umgeben vom Nichts, dann wäre auch Gott endlich: Da es seine Aufgabe ist, wie Ihr sagt, im Himmel zu sein und auf der Erde und an jedem Ort, könnte er nicht dort sein, wo nichts ist. Das Nichts ist ein Nicht-Ort. Oder aber, um die Welt zu erweitern, müßte er sich selbst erweitern, also erstmals dort auftreten, wo er vorher nicht war, was im Widerspruch zu seiner angeblichen Ewigkeit stünde.«
»Genug, Monsieur! Ihr leugnet die Ewigkeit des Ewigen, und das ist zuviel. Der Moment ist gekommen, Euch zu töten, damit Euer starker Geist uns nicht länger mehr schwächer kann!« Sprach’s und zog seinen Degen.”
Umberto Eco: Die Insel des vorigen Tages
Dass Saint-Savin Minuten später tot auf dem Boden liegt, ist allerdings nicht der Fechtkunst des degenzückenden Abbés zu verdanken, sondern einer dummen Musketenkugel einer dummen spanischen Patrouille während der dummen Belagerung von Casale im dummen Dreißigjährigen Krieg. Was dem französischen Edelmann aber gar nichts ausmacht, wie seine letzten Worte bezeugen, die zugleich die Nichtsigkeit des menschlichen Daseins unterstreichen: “une heure après la mort, notre âme évanouie / sera qu’elle estoit une heure avant la vie”.
[Paul]
Auf diese und viele andere Fragen gibt es auch drüben bei Bosch keine Antworten. Dafür eine hübsche Treppe, die ins Nichts führt.
[Peter]
“Ob die Höhle hier am Ende sei, fragte der städtische Herr. »O nein, die geht noch weit hinein, wie weit, weiß kein Mensch. Das ist hier völlig wie in der Hölle«, erwiderte der Kleine. Als aber der Frager ihm scherzhaft zusetzte, er habe sich die Hölle nach Farbe und Wärme ganz anders vorgestellt, da sagte der Knabe: »Das weiß überhaupt niemand, wie’s in der Hölle ist, und die, welche drinnen sind, wissen es vielleicht auch nicht und nicht einmal, dass sie drin sind. Denn da ist am Ende gar nichts, um und um nichts.«”
Gerhard Storz: Wimsener Höhle
zit. nach: Wolfgang Alber, Brigitte Bausinger, Hermann Bausinger (Hg.): Albgeschichten. Tübingen (Klöpfer & Meyer) 2008. Ausschnitt aus der Erzählung “Die Einquartierung”. Stuttgart (Klett) 1946.
[Paul]
Das ist eine Uhr, die uns gefällt: Wo andere ein Ziffernblatt haben, prangt hier – nichts. Zeitlos ist man dennoch nicht, denn die Zeiger lassen sich auf Knopfdruck einschalten.
[gefunden bei minimalissimo]
[Paul]
Cäthe live im franz.k. in Reutlingen.
[Peter]
Mutter: Das ganze Spektrum des Nichts. Retrospektive Best-Of-Doppel CD. 2005.
[Die Wunderbare Welt des Wissens führt die CD auf Platz 2 der schönsten Albumtitel auf. Danke für den Tipp.]
[Peter]
“Das Taufbild von Cedric geriet dunkel. Sehr dunkel. Eigentlich, das musste man zugeben, war fast nichts zu sehen.”
Eine wunderbare Fast-Nichts-Geschichte erzählt Peter Breuer in “Cedric”.
[Peter]
Das heutige polnische Google-Doodle beschäftigt sich in aufwändigster Weise mit Stanislaw Lem, dessen erstes Buch heute vor 60 Jahren erschien. Das Ende des wunderbar gezeichneten interaktiven Filmchens bildet die neulich hier beschriebene Szene, bei der die von Trurl erschaffene und Klapauzius befehligte Maschine Nichts schafft, worunter dann auch Google selbst leidet. Zu kompliziert? Anschauen! (Aber nur heute.)
[Paul]
[Paul]
Versteht man Nichts als Negation von Etwas, dann sehen wir hier eine Plakatwand nicht:
Und das auf eine derart ziselierte Art und Weise, dass es einem den Atem verschlägt.
[Peter]
[Peter Glaser hat’s gefunden.]
“Maschine, schaffe Nichts!”
Die Maschine erstarrte und rührte sich nicht. Klapauzius rieb sich triumphierend die Hände, aber Trurl sagte: »Was willst du eigentlich? Hast du etwas anderes erwartet? Du hast ihr befohlen, nichts zu schaffen, also schafft sie nichts.«
»Das stimmt nicht. Ich habe ihr befohlen, Nichts zu schaffen, und das ist etwas anderes.«
»Was soll das? Nichts ist nichts, da gibt es keinen Unterschied.«
»Wo denkst du hin? Sie sollte Nichts machen, statt dessen hat sie nichts gemacht, also habe ich gewonnen. Denn Nichts, mein neunmalkluger Kollege, ist nicht dein Feld-Wald-und-Wiesen-Nichts, das Resultat von Trägheit und Inaktivität, sondern es ist das dynamische und aggressive Nichts, sozusagen die vollkommene, einzigartige, allgegenwärtige Nichtexistenz in ihrer höchsten Vollendung!!«
Stanislaw Lem: Wie die Welt noch einmal davonkam
Die ganze Geschichte aus den Lemschen Kyberiaden über die Maschine, die Nichts erschaffen konnte, gibt es auch online zu lesen. Wunderbar.
[Peter]