Was das Revolvermaedle sagt.
[Peter]
[Paul]
Versteht man Nichts als Negation von Etwas, dann sehen wir hier eine Plakatwand nicht:
Und das auf eine derart ziselierte Art und Weise, dass es einem den Atem verschlägt.
[Peter]
[Peter Glaser hat’s gefunden.]
… sagt Dr. Schreck.
Briten lieben es, Tafeln aufzuhängen, auf denen beteuert wird, dass an der Stelle, an der sie hängen, einst nichts passierte.* Diese Erkenntnis brachte ein Kommentar drüben bei Spreeblick zu Tage. Unser Korrespondent vor Ort lieferte auch sogleich den Beweis:
Danke, Armin!
Update 4.8.
Danke, Johnny!
[Peter]
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* Ein lange gehegter Traum aus Grundschulzeiten: Ich wollte schon immer in einem Satz mit 20 Wörtern 5 Kommas unterbringen.
Heute wird Werner Enke 70.
Werner Enke: Es wird böse enden. München (Verlag Antje Kunstmann) 2003.
Mehr übers Nichtstun, Nichtschauspielern, Nicht-Filme-drehen und Nicht-in-die-Kneipe-gehen erzählt Enke in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahr 1998.
[Paul]
Und das musste man gesehen haben: Die Landschaft hörte einfach auf. Wir stiegen aus und stellten uns auf die letzten Grasbüschel. Vor unseren Füßen war die Erde senkrecht weggefräst, mindestens dreißig, vierzig Meter tief, und unten lag eine Mondlandschaft. […] Hinter uns der große Sumpf, vor uns das große Nichts, und wenn man genau hinhörte, hörte man auch genau überhaupt nichts. Kein Grillenzirpen, kein Gräserrascheln, kein Wind, keine Fliege, nichts.
Wolfgang Herrndorf: Tschick
[Peter]
… und am Ende bleibt nur die Maske, unter der die Menschen so nichtig geworden sind, so leer … Reiße die Maske herunter, und du siehst – nichts. Aber warum dann noch ein Nichtangriffspakt? Soll man nichts nicht angreifen? Das frage er sich oft. Soll man etwas, was nicht ist, nicht angreifen? Wenn ich so ein Nichts angreife, was ist dann? Er meine, was ist dann geschehen? Ist dann etwas geschehen? Ist etwas geschehen, wenn mit einem Nichts etwas geschehen ist?
Andreas Maier: Wäldchestag
[Paul]
Es gibt Läden, in denen man nichts von dem kriegt, was man erwartet. Und es gibt Läden, in den man nicht erwartet, etwas zu kriegen. Dazu dürfte auch der Leipziger “Laden für Nichts” gehören, der passenderweise in der dortigen Spinnerei residiert. Von außen sieht er so aus:
Und von innen? Keine Ahnung. Vielleicht guckt mal jemand nach?
(Für das Foto bedanken wir uns sehr, sehr herzlich bei der überaus wunderbaren Welt des Wissens.)
[Paul]
Das Nichtsblog unterstützt die Aktion “John Cages 4’33” for Christmas number one 2010.”
Die Webseite sagt, worum es geht, die FAQ, wie. Wer das Stück nicht direkt kaufen kann, mag vielleicht der Facebookgruppe beitreten, im Blog kommentieren oder auf Twitter verfolgen, was abläuft. Auf Youtube ist das ganze zu sehen:
[Peter]
“Der Nihilist” erschien in der Zeitschrift “Simplicissimus” in den 50er- oder 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Einsender Helmut Bachschuster (vielen Dank!) bedauert es, keine näheren Angaben darüber machen zu können:
“Konnte es leider nicht näher herausbringen, da der Sammler NICHTS, aber auch GARNICHTS datiert hat.”
Wer mehr über diesen Text oder seinen Autor weiß: Hinweise in den Kommentaren sind gern gesehen.
[Peter]
Der Software-Entwickler Kelly Sutton fand eines Tages, dass es vorteilhaft für ihn wäre, nichts zu besitzen. Dass das nicht ganz funktioniert, war ihm natürlich auch klar:
Is it possible to own nothing?
Well, maybe not nothing. Nothing is a little extreme. But is it possible to own close to the nothing? I hope to have the answer to that question soon.
Das Experiment, das er daraufhin durchführte, sollte daher herausfinden, wie wenig man besitzen kann. Als Ziel setzte er sich, all seine Habe in zwei Taschen und zwei Kisten unterbringen zu können. Das Vorhaben dokumentiert er in seinem Blog “Cult of Less“.
[via Presurfer]
[Peter]
Heute sogar tagesaktuell:
Man kann das Sommerloch auch mit Nichts füllen. Aber dafür kann man auch im Urlaub bleiben.
Michael Spreng über Guido Westerwelle
[Paul]
“Da wächst doch nichts.”
“Natürlich wächst da was.”
“Niemals.”
“Sehr wohl.”
“Quatsch.”
“Aber sicher.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein.”
Meanwhile …
[Peter]
[Schönen Dank an Helmut Bachschuster, der die Kinderseite der SÜDWEST PRESSE aufmerksam gelesen hat, in der es um Nichts ging.]
Den Nachgeborenen
Ich gestehe es:
Ich habe keine Hoffnung.
Die Blinden reden von einem Ausweg.
Ich sehe.Wenn die Irrtümer verbraucht sind
Sitzt als letzter Gesellschafter
Uns das Nichts gegenüber.
Bertolt Brecht
[Paul]
Vor wenigen Stunden ist Niemand Weiteres zurückgetreten. Dabei ist gar nichts passiert. Alle aufregenden Details sind beim rücktrittserfahrenen Jonas Schaible zu erfahren.
Auch vor dem Fußball macht nichts halt. Während die einen (so auch ich) froh sind, dass das nächtliche Gehupe und die Dauerbelagerung der Medien durch den WM-Fußball nun demnächst wieder der Vergangenheit angehören, trauern die anderen dem verloren gegangenen Halbfinale nach. Zumindest die deutsche Seite. Spanische Medien hingegen bemühen Größenvergleiche und Nichtsassoziationen, um die historische Dimension “ihres” Sieges zu unterstreichen. “El Mundo” etwa schreibt:
Das Land hat ein Ticket in die Ewigkeit gelöst. Die Nationalelf hat wie noch nie gespielt und wie nie zuvor gewonnen. Die spanischen Spieler sind klein, aber was sie für ihr Land geleistet haben, ist die große Metapher einer Utopie. Deutschland, den Giganten der Vergangenheit, haben sie auf ein Nichts reduziert.”
[Paul]
[Dank an Stephan für den Tipp!]