Nichts-Lyrik (Nr. 1)

sieht man mich noch?
ich bin ein loch
durch mich schiesst alle welt hindurch
als ding als greis als kind als lurch
der bäcker backt in mir das brot
es fällt durch mich des nachbars kot
ein mord passiert in mir und frisst
sich durch bis man den grund vergisst
ein stern tritt glühend in mich ein
vielleicht auch nur ein kieselstein
ich bin ein loch
sieht man mich noch?

Gerhard Rühm, 1986

An eine Kurzinterpretation hat sich der Deutschlandfunk gewagt.

[Paul]

3 Gedanken zu „Nichts-Lyrik (Nr. 1)

  1. Ich bin auf dem Weg ins Nichts, nur noch ein paar Meter,
    dann bin ich da, dann bin ich nicht mehr da.
    Ic bin auf dem Weg ins Nichts, mit jedem Schritt nach vorne,
    verblasse ich ein kleines bisschen mehr.
    Und es fühlt sich so gut an, so leicht.
    Und es fühlt sich so gut an, so weich.
    Ich bin auf dem Weg ins Nichts,
    ich tauche ab im Nirgendwo.
    Bin körperlos und schwerelos zugleich.
    Ich bin auf dem Weg ins Nichts,
    verwische jede Spur.
    Ich lösche die Erinnerung, es gibt mich nicht mehr.
    Und es fühlt sich so gut an, so leicht,
    Und es fühlt sich so gut an, so weich.
    So arglos, so farblos, so harmlos.
    Und es fühlt sich so gut an, so leicht.
    Ich bin auf dem Weg ins Nichts.
    Ich bin auf dem Weg ins Nichts.
    Ich bin auf dem Weg:
    ins Nichts.

    (Wolke)

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