Manche Leute waschen am Samstagnachmittag ihr Auto oder mähen den Rasen, andere begeben sich ins Einkaufsgewühl der Städte oder beginnen mit einem sogenannten “Vorglühen” auf eine lange Partynacht. Für manche Schweizer ist das alles Nichts. Weshalb sie sich vorgestern auf die Socken machten, um in Zürich zu protestieren. Das sah dann etwa so aus:
Bild: Mobile-Reporter Eric für “20 Minuten“
Wie der Zürcher Tagesanzeiger übereinstimmend mit 20 Minuten berichtete, zog die Gruppe von 30 bis 40 jungen Leuten mit Spruchbändern, auf denen nichts stand, durch die Zürcher Altstadt bis zum Hauptbahnhof und skandierte dabei nichts. Unklar blieb, ob die Demonstration für oder gegen Nichts war. Darüber gibt auch die Webseite der Gruppe, die sich Zürimprov nennt, keine Auskunft.
Mir persönlich gefielen die weißen Luftballons am besten.
[Herzlichen Dank für den Hinweis an Ecki!]
[Paul]
PS: Übrigens ist dies nicht die erste Nichts-Demo.
Ich hoffe, die haben dann auch “20 minutes of silence” von John Cage als Begleitung gespielt.
Das wäre angemessen, wenngleich vergebene Mühe. Schaut man sich beispielsweise eine Orchesterfassung der bekanntesten Variante dieses Stückes, 4’33” auf Youtube an, merkt man insbesondere an der Stelle, als der Dirigent sich die Stirn abtupft, dass das Auditorium nicht richtig bei der Sache ist. Ob das Demonstrations-Publikum in der Zürcher Bahnhofstrasse aufmerksamer zugehört hätte, lässt sich mit Fug und Recht bezweifeln.
Viele Menschen verstehen einfach nichts von Kunst und Musik. Eine traurige Wahrheit. Daran lässt sich nichts ändern.