Archiv der Kategorie: Nichtsdestotrotz
Stadtführung ins Nichts
Das führt doch zu nichts!
Nichts-Zitate (32)
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich mal einen Western lesen würde. Schauen schon, aber lesen? Habe ich aber. Und dieser prasst mit allen verfügbaren Klischees – brandysaufende Revolverhelden, Goldrausch, Duelle, sandige Westernstädte, böse Schurken, zwielichtige Kneipen, Hinterhalte – nimm, was du willst. Dann unterläuft er all das und philosophiert über Männlichkeitswahn, Umweltverschmutzung, Waffenverehrung und unerwartete Selbsterkenntnis. Könnte von Tarantino verfilmt sein, wurde es aber von Jacques Audiard. Und zum Schluss haut der Oberbösewicht – in der Badewanne sitzend und einem imaginären Publikum vortragend – das da raus:
“Ein großer Mann ist derjenige, der eine Leerstelle in der materiellen Welt mit der Essenz seiner eigenen Person zu füllen vermag. Ein großer Mann ist derjenige, der selbst dort Glück hat, wo andere nie Glück hatten – vermöge reiner Willenskraft. Ein großer Mann ist derjenige, der etwas aus dem Nichts schafft. Und glauben Sie mir, Gentlemen, sollte Ihnen dies gelingen, dann ist die Welt um Sie herum auch nicht mehr als ein Nichts.”
Um im nächsten Moment eines Besseren belehrt zu werden.
Patrick deWitt: Die Sisters Brothers
[Paul]
Berlin-Mitte
[Dankeschön an Lisa]
τίποτα
Universum von Nichtsen
Auf der einen Seite ist der Prahlhans da, und der möchte gern genießen. Auf der anderen Seite steht das Bewusstsein, ein Nichts in einem Universum von Nichtsen zu sein. Diese Demut, die habe ich absolut. Ich habe gelernt, dass es sinnlos ist, sich irgendwo “finden” zu wollen. Man muss das annehmen, was man hat.
Herbert Feuerstein
[gefunden im Rabenkalender am 4.12.2020]
In Memoriam Herbert Feuerstein
[Paul]
Stoppen Sie das Nichtstun!
Absolut nichts
[Paul]
Nichtstun
[Entdeckt bei Übermedien]
Flexible nothingness
Nichts gefunden
Computer sind einfallslos. Deswegen reagieren sie bei gleichem Sachverhalt immer auf die selbe Weise. Ruft man beispielsweise eine Internetseite auf, die es nicht gibt, gibt der zuständige Webserver des HTTP-Statuscode 404 aus, der Befund ist “not found”. Zu sehen ist dann meist eine Seite, die bei Maler Müller ebenso langweilig aussieht wie bei der Deutschen Bank.
Dabei kann man aus dem Nichts-Finden durchaus mehr machen, wie das Museum für Kommunikation in Berlin beweist:
Nichts. Wir fahren.
[Entdeckt via Peter Breuer]
“Hier gibt es Nichts zu sehen”
… titelt SPIEGEL online über den Ort Berge in der Prignitz. Es ist dann aber doch mehr.
There is nothing
So ist es, das Leben.
[Entdeckt von unseren Lebenserklär-Kollegen drüben bei Fyvm]
Nichts mehr da
Nikolaus
[Paul]
Der Leerer
Eine Geschichte aus einem Parallelklassenuniversum.
“Was denkst du, tue ich hier?â€, fragte der Leerer ernst.
“Sie … versuchen uns nichts beizubringen, damit wir´s später mal leichter haben …â€.
“Tom, du hast anscheinend meine Frage nicht richtig verstanden. Was denkst du, tue ich hier? Ich erwarte mir jetzt eine ehrlich Antwort.â€
Der Schüler begann darüber nachzudenken. Letzte Chancen erkennt jeder als solche.
“Nichts.â€, sagte Tom.
Erzählt von Maxzmek.
[Paul]
Nichts-Zitate (30)
Mit Punkt und Komma, aber ohne Unterlass und ohne Absatz denkt und denkt der Ich-Erzähler Thomas Bernhards über den “Untergeher” Wertheimer, über Glenn Gould und sich, und nur einmal, nur ein einziges Mal spricht er ein Wort aus.
Dagegen gab es für Wertheimer nur den eigenen Tod, den eigenhändigen Tod, dachte ich. In einem Anfall von Größenwahn hat er sich in den Zug nach Chur gesetzt, sagte ich mir jetzt, und ist nach Zizers und hat sich vor dem Haus der Duttweiler aufgehängt, schamlos. Was hätte ich denn mit den Duttweiler zu reden gehabt? fragte ich mich und antwortete mir auch gleich mit einem tatsächlich laut ausgesprochenen nichts. Hätte ich der Schwester sagen sollen, was ich in Wirklichkeit über Wertheimer, ihren Bruder, dachte und denke? dachte ich. Es wäre die größte Unsinnigkeit gewesen, sagte ich mir.
Thomas Bernhard: Der Untergeher
[Paul]
“Da ist doch gar nichts!”
“Vermutlich die hinter meinem Rücken am häufigsten gestellte Frage: ‘Was fotografiert der denn? Da ist doch gar nichts!’ Doch für das grafisch geschulte Auge gibt es nicht Nichts; wo Konkretes und Greifbares durch Abwesenheit glänzt, gibt es immer noch Strukturen, Verläufe, Kontraste – kurz: Nichts ist fotogen, und das sogar häufig!”
Christian Wöhrl sieht Nichts, wo andere nichts sehen. Und zeigt dies auf seiner nagelneuen Fotoseite Lichtspuren
[Peter]