Nichts-Zitate (33)

Wenn die Arme eines Kalmars erzählen könnten … In Luca Kiesers Romandebüt können sie. Sie haben sogar eigene Namen. Da gibt es den Hehren Arm, den Halben, den Müden, den Süßen, den Blendenden oder den Bisschen-Schüchternen Arm. Sie alle erzählen Geschichten. Dazwischen unterbrechen sie sich gegenseitig mit Fußnoten, um die Leserin zu sich zu ziehen. Was Fangarme eben so machen. Gleichzeitig verweben sich die Geschichten. Und lassen dabei nichts aus. Nicht mal das Nichts:

„In den eisigen Strömen unserer Heimat gab es Schluchten, die senkrecht abfielen. Manche von uns, vor allem der Hehre, spielten mit dem Gedanken, sich einmal hineinzustürzen. Er glaubte daran, dass auch dort unten etwas im Wasser war. Die Mehrheit von uns ging allerdings davon aus, dass es dort nur ins Nichts führte, dass diese Schluchten nichts enthielten, nichts. Was aber dieses Nichts war, konnte sich keiner von uns vorstellen.“

Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser





[Peter]

Teures Nichts

Warum kauft sich Alexander Krützfeld einen bewerkenswerten Computer, der praktisch nichts kann? Nicht weil er doof ist, sondern weil er einen Computer haben möchte, der nichts können soll. Leider ist der dafür sehr teuer, schreibt Alexander im Techniktagebuch: „Es ist praktisch ein knapp 700 Euro teures Nichts, und damit das teuerste Nichts, was ich bisher erstanden habe.“
Und das alles nur der Amseln wegen. Ach übrigens …

Nachtrag 8.9.: Offenbar hat es sich gelohnt, das teure Nichts zu kaufen. Alexander ist jedenfalls begeistert.