Nichts zu sehen (und nichts zu wollen)

Neben mannigfaltigerlei anderem ist “nichts” auch die Antwort auf die Frage, was wohl der Blick durch ein Eisenbahnwaggonfenster bei Nacht üblicherweise erfasst. Für diejenigen unter unseren Lesern, die sich dem Schienenverkehr nur tagsüber anvertrauen, wollte ich solch ein Spectaculum unlängst mit der ansonsten meist brachliegenden Bewegtbildaufzeichnungsfunktion meines Mobilfernsprechendgeräts konservieren – was auf den ersten Blick auch zu gelingen schien. Doch der Versuch, die resultierenden 3:41 Minuten an mir vorbeihuschenden Nichts’ in diesen Internetartikel einzubinden, blieb ein solcher. Jegliches Bemühen, die störende Nebengeräuschspur auszublenden und das Ergebnis in einem geeigneten Format zu speichern, zeitigte nochmals kryptischere Dateiendungs-krzl, aber kein bewegtes Bild auf dem Monitor.

Einzig ein vom Bildschirm abfotografiertes Standbild ließ sich hier herüberretten:

nichtsmoviestill

Ach Peter, dies Internet und seine technischen Fallstricke – ist es ein Wunder, wenn ob seiner größere Geister als wir ins Verzweifeln verfallen?

[Paul]

Garnichts kaufen

Garnichts kann man kaufen. Bei www.garnichts.net. Warum man Garnichts kaufen sollte, erklärt die Seite so:

Nur sehr wenige Menschen in Deutschland besitzen Garnichts, in Afrika dagegen ist es für viele Menschen ganz normal, Garnichts zu besitzen. Dort fehlt es den Leuten an anderen Dingen. Was also läge näher, als dieses Mißverhältnis auszugleichen? Aufgrund dieser Einsicht haben wir uns entschlossen, für Sie Garnichts aus Afrika zu Importieren.

Im Gegenzug, so www.garnichts.net, werde der pekuniäre Gegenwert nach Afrika exportiert. Das schönste daran: man kann sich praktisch überall Garnichts kaufen und das Geld nach Afrika exportieren. Das spart zusätzlich die Geschäftskosten von garnichts.net und ist dennoch im Sinne dieser Seite.

[via @sprachschaft, die auch schon mal über nichts nachgedacht hat]

[Peter]

Nichts-Zitate (13)

Da ist nicht genug nichts drin.

John Cage
aus dem “Vortrag über Nichts” aus der Schrift “Silence” über das Schönbergsche System, zit. nach einer Vorlesung von Dieter Mersch über die “Philosophie der Gegenwartskunst”, hier “Cages Radikalisierung des Zufalls und die Ethik des Responsiven“. Schön, nicht? Danke für den Hinweis an jo.

[Paul]